Der Selbstbegriff in Psychologie und Psychotherapie : Eine Wissenschaftshistorische Untersuchung

ISBN
9783824441198
$84.99
Author Ludwig-Körner, Christiane
Format Paperback
Details
  • Active Record
  • Individual Title
  • 1 vol.
  • 1992
  • 515
  • Yes
  • BF1-990
Im Jahre 1969 ermittelte Viney, wie h ufig der Begriff des "Selbst" in der wissenschaftlichen Literatur der zur ckliegenden Jahre auftauchte. In einer fr hen Periode zwischen 1894-1935 erschienen j hrlich weniger als f nf Ver- ffentlichungen zu diesem Thema; dabei wurde der Begriff bis zur Jahrhun- dertwende vor allem als "self-consciousness," sp ter unter "cognition" abge- handelt. Bis zum Jahre 1915 fand er sich in "attitudes and intellectual activi- ties" eingereiht, danach als "social functions of the individual." Zwischen 1950 und 1960 verdreifachte sich die Zahl der Publikationen zum Thema "Selbst" (Neubauer, 1976, 9t). Dennoch blieben die Ver ffentlichungen zu diesem Thema in jener bevavioristisch orientierten Zeit eher Randerscheinun- gen, die vorrangig im klinischen Bereich angesiedelt waren. In den 60er Jahren - der Bl tezeit der Selbsterfahrungsgruppen - "verkam" der Selbstbegriff zu einem "Modewort." Begriffe wie "Selbstfindung," "Selbstverwirklichung," "Selbsterfahrung," "Selbsterleben" und "Selbstwert- gef hl" gewannen einen hohen Stellenwert. Heute sind Auseinandersetzungen mit "dem Selbst" nicht nur in der klinischen Psychologie - und dort wiederum im humanistischen Bereich - anzutreffen, sondern auch in der Psychoanalyse, der Pers nlichkeitspsychologie, der Entwicklungspsychologie und vor allem in der Soziapsychologie. W hrend Wylie (1961) mit ihrer fr hen Studie zum Selbstkonzept noch eine Ausnahmeerscheinung in der damaligen sozialpsy- chologischen Forschungslandschaft war, gibt es inzwischen einige fundierte sozialpsychologische berblickswerke zum Selbst (s. Kapitel 7). In den letzten zwei Jahrzehnten nimmt der Selbstbegriff eine zunehmend wichtige Stellung in der psychologischen Literatur ein; er ist nach Scheibe (1985, 35) sogar zu einem der zentralen Forschungsgegenst nde geworden.